Projekt:
Bethany Leprosy Colony, Bapatla
Betreuung: Schwester Helga-Maria Tullius
Zusammenarbeit seit den Jahr 1981

Das Spendenkonto IBAN:  DE58 6809 0000 0009 4430 02      BIC: GENODE61FR1  

Stichwort:  Bethany Leprosy

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Eine Leprastation in Andhra Pradesh in Indien
Diese Leprastation gehört keiner Organisation an, sondern wird von den Patienten selbst verwaltet. Das heißt,
es gibt einen Präsidenten aus dem Kreis der Dorfbewohner und einen Ältestenrat, die alles gemeinsam mit dem
Manager und dem Sachbearbeiter entscheiden. Die Angestellten werden von der „Church of South India“ bezahlt.
Die Bewohner dieser Lepra – Station verdienten sich ihren Lebensunterhaltmeistens durch Betteln, es war eine
Bettler - Colonie. Mittlerweile sind 98 % der Bewohner geheilt, d.h. bei ihnen kam die Lepra zum Stillstand.
Vor einigen Jahren haben wir in Zusammenarbeit mit dem indischen Staat ein richtiges Dorf gebaut, mit festen
wirbelsturmsicheren Häusern. Vom indischen Staat wurden 157 Häuser komplett errichtet und die restlichen
183 Häuser wurden durch Spenden von verschiedenen Organisationen und auch durch uns mitfinanziert.
Zur Zeit werden ein großer Teil dieser Häuser wieder abgerissen und neu aufgebaut, denn durch das Klima und
die vielen Wirbelstürme sind sie doch stark beschädigt. In dieser Colonie gibt es einen Kindergarten und eine Schule,
die von uns finanziert werden. Wir übernehmen die laufenden Kosten für die Gehälter der Lehrer, die Schulbücher,
für Ausflüge usw. Gleichzeitig sind wir noch für eine Schulspeisung, eine warme Mahlzeit, zuständig.

Es gibt eine Weberei, in der 250 Frauen beschäftigt sind, sie stellen Taschen aus bunten Baumwollgarnen her.
Mittlerweile gibt es zehn Webstühle dort, auf denen Stoffe für Hemden und Saris gewebt werden, aber auch für
Tischdecken und Bettüberwürfe. Ferner gibt es eine Schreinerei, Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht, ein kleines
Krankenhaus und einen Schuhmacher, der aus alten Autoreifen spezielle Schuhe für Leprapatienten herstellt.
Zu diesem Dorf gehören mittlerweile 1.200 Bewohner. Die älteren Bewohner bekommen ein kleines Gehalt,
dafür müssen sie die Wege sauber halten.

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LEPRA ist den meisten von uns schon aus der Bibel bekannt und wir wissen, dass ein Aussätziger aus der menschlichen
Gesellschaft ausgestoßen wurde. Das bedeutete für ihn – und bedeutet auch heute noch - dass er Haus, Hof, Familie,
Arbeitsplatz und Wohngemeinschaft verlassen muss, sobald man bei ihm die gefürchteten weißen Flecken entdeckt.
Leprakranke werden noch immer ausgestoßen und gemieden. In die kleinen Krankenhäuser kommt fast nie
ein Leprapatient. Für jeden ist klar, solche Patienten passen nicht in das Gefüge des Sozialwesens. War erst
einmal ein Leprakranker dort, bleiben die anderen Patienten weg.

Laut indischem Staat gibt es keine Neuinfektionen, aber die offiziellen Zahlen sehen anders aus, jährlich gibt es über
120.000 neue Patienten.„Macht die Kranken gesund und die Aussätzigen rein“ (Matthäus 10,8) Deshalb sind wir gerufen,
die Patienten nach Möglichkeiten der modernen Medizin zu helfen.


Die Lepra ist eine chronischen Infektions- krankheit. Der Bazillus, ein naher Verwandter des Tuberkulose – Erregers,
wurde 1873 von dem norwegischenArzt Dr. Hansen entdeckt. Bei langer Krankheitsdauer kommt es zu Gefühlsverlusten,
Lähmungen, Verstümmel- ungen und zur Erblindung. Die Ansteckung erfolgt meistens durch Tröpfcheninfektion.
Unhygienischen Lebens- bedingungen, enge Wohnverhältnisse und Mangelernährung fördern die Übertragung
von Mensch zu Mensch. Es bedeutet wieder einmal mehr, dass es vor allem die Armen betrifft.